Bitcoin ist super und wir sprechen gerne darüber. Aber es macht einen großen Unterschied, ob man über Bitcoin oder über die eigenen Bitcoin spricht. Angesichts der zunehmenden Zahl physischer Angriffe und Diebstähle im Zusammenhang mit Bitcoin und Kryptowährungen im Allgemeinen ist es wichtig, eine klare Trennlinie zwischen beidem zu ziehen.
Dabei geht es nicht darum, Angst oder schockierende Nachrichten zu verbreiten – von isolierten Einzelfällen aus der Vergangenheit kann man nicht viel lernen. Stattdessen konzentrieren wir uns darauf, wie du deine eigene “Operational Security” (OPSEC) verbessern kannst, deinen digitalen Fußabdruck minimierst und somit aus dem Rampenlicht bleibst. Privatsphäre ist uns ein hohes Anliegen, weshalb wir die persönlichen Daten von BitBox-Nutzern bestmöglich schützen – oder sie erst gar nicht erheben. Doch einige Aspekte bleiben trotzdem in der Verantwortung der einzelnen Nutzer.
Vermeide Beträge
Egal ob im persönlichen Gespräch oder auf Social Media – es ist eigentlich nie notwendig, den exakten Bitcoin-Betrag zu teilen, den man insgesamt besitzt, gekauft, verkauft oder allgemein in einer Transaktion versendet hat. Und es lässt sich zudem sehr leicht vermeiden!
Stell dir vor, du teilst einen Screenshot einer Börse auf Social Media, der zeigt, dass ein Betrag von 0.00123456 BTC gekauft und an deine Wallet überwiesen wurde. Das erscheint zunächst harmlos, aber anhand der Uhrzeit des Posts und der exakten Menge lässt sich der Kauf relativ leicht mit einer konkreten Bitcoin-Transaktion verknüpfen. Schließlich sind sowohl dein Post als auch sämtliche Informationen auf der Blockchain öffentlich!

So könnte eine Adresse der eigenen Wallet offengelegt werden, die mit weiteren Transaktionen verknüpft ist – und darüber lässt sich potentiell erkennen, wie viel Bitcoin man insgesamt besitzt. Kurz gesagt: Im Bitcoin-Netzwerk können schon kleinste Metadaten viele Informationen preisgeben!
Wallet-Daten sind privat
Generell hinterlässt jedes Detail zu deiner Wallet-Aktivität – sei es eine Bitcoin-Adresse, eine Transaktions-ID, der Betrag oder der Zeitpunkt – einen digitalen Fingerabdruck, den jeder, der ihn kennt, nutzen kann, um mehr über dich zu erfahren. Um das zu vermeiden, sollte man sich vor dem Teilen ein paar wichtige Fragen stellen:
- Ist diese Information privat oder kann sie genutzt werden, um private Informationen über mich zu erhalten?
- Ist es im jeweiligen Kontext überhaupt notwendig, diese Information zu teilen?
- Mit wem teile ich diese Information – einer Person, einer Gruppe oder potenziell 8 Milliarden Menschen?
- Kann die Information mit anderen persönlichen Daten kombiniert werden und dadurch die Situation verschärfen?
Ein Beispiel: Möchte man Bitcoin von einem Freund empfangen, muss man diesem natürlich eine Adresse mitteilen. Das ist unvermeidbar und geschieht idealerweise in einem privaten Chat. Möchte man aber in einem Bitcoin-Forum eine Frage zu einer Transaktion stellen, gibt es keinen Grund, die eigene Adresse oder die Transaktion an sich überhaupt zu erwähnen. Stattdessen kann die Frage allgemeiner formuliert werden.
Vermeide Angeberei
Bitcoin war in den letzten Jahren aus finanzieller Sicht eine gute Investition. Viele haben ihre Coins zu deutlich niedrigeren Kursen gekauft und einige würden sich nun vielleicht sogar als reich bezeichnen. Und das ist erstmal nichts Schlechtes!
Doch hoher finanzieller Erfolg kann auch das Bedürfnis wecken, Familie, Freunden oder sogar Fremden davon zu erzählen. Man sollte sich bewusst sein, wann dieser „Drang etwas anzugeben“ aufkommt, und die Kontrolle darüber behalten. Es mag völlig in Ordnung sein, einem engen Freund zu erzählen, dass man Bitcoin besitzt – aber vielleicht unangebracht, mit einem Fremden im Café darüber zu sprechen, während vielleicht sogar andere zuhören. Natürlich hängt das von deiner persönlichen Situation und deinem Umgang mit Privatsphäre ab.
In jedem Fall ist das Prahlen mit Reichtum meistens keine gute Idee, besonders gegenüber Fremden. Der Hauptgrund dafür: Man kann nie genau wissen, was jemand mit der Information „Ich habe sechsstellige Beträge in Bitcoin“ anfangen wird. Vielleicht vergisst die Person es fünf Minuten später direkt wieder – oder es entsteht Neid, Missgunst oder im schlimmsten Fall ein Plan, sich daran zu bereichern.
Selbst wenn man Freunde oder Familie ein wenig mit den eigenen „Bitcoin-Gewinnen“ aufziehen möchte, sollte man es zumindest im privaten Rahmen tun und ohne zu viele Details preiszugeben. Das heißt nicht, dass man kategorisch niemandem vertrauen sollte – sondern dass die Entscheidung, wem man welche Information anvertraut, mit mehr Bewusstsein trifft.
Wallet- und Backup-Strategien
Ein weiteres beliebtes Thema neben dem Bitcoin-Kurs ist das Erstellen und Sichern von Wallet-Backups. Bitcoin-Nutzer haben ein natürliches Interesse, mehr darüber zu erfahren, was grundsätzlich positiv ist! Die Herausforderung ist, dabei keine Details der eigenen Backup-Strategie preiszugeben, z. B. bei Diskussionen im Forum oder auf Social Media.
Die Lösung ist, auf einer allgemeinen Ebene zu bleiben und in der dritten Person zu sprechen – also nicht über eine eigene konkrete Situation. So kann man Ideen sammeln und interessante Ansätze kennenlernen, ohne eigene Informationen preiszugeben.
Anstatt zu sagen: „Ich speichere meine Seedphrase in einem Passwort-Manager, ist das eine gute Idee?“ könnte man auch fragen: „Welche Methoden zur Aufbewahrung von Seedphrases werden empfohlen und welche sollte man vermeiden?“ Solche kleinen Änderungen helfen bereits, deutlich weniger “digitale Spuren” zu hinterlassen.
Operational Security (OPSEC)
Gute Sicherheitspraktiken sollten nicht bei der eigenen Bitcoin-Wallet aufhören – sie lassen sich auf viele weitere – sowohl digitale als auch physische – Bereiche erweitern. Operational Security (OPSEC) ist ein Sammelbegriff für Risikomanagement und den Schutz sensibler Daten im Alltag mit Computer und Smartphone. Sie kann aber auch ins reale Leben hineinreichen: Mit auffälligem Bitcoin-Merchandise durch ein hochkriminelles Viertel zu laufen, ist zum Beispiel aus offensichtlichen Gründen keine gute OPSEC.
Einige OPSEC-Praktiken kannst du leicht in deinen Alltag integrieren: Passwort-Manager, Zwei-Faktor-Authentifizierung, datenschutzfreundliche Dienste und generell ein bewusster Umgang mit sensiblen Informationen und deren Empfängern. Auch die Nutzung einer Hardware-Wallet wie der BitBox02 und das sichere Aufbewahren deines Backups gehören zur OPSEC!
Sprich über deine Bitcoin… manchmal!
Wie bei jeder Regel gibt es Ausnahmen, bei denen es sinnvoll ist, offen über den eigenen Bitcoin-Besitz und die Details der Wallet zu sprechen. Ein wichtiges Beispiel ist das Thema Erbschaft – also wie du deine Bitcoin für den (hoffentlich in weiter Ferne liegenden) Todesfall vorbereitest. Mehr dazu gibt es in unserem Artikel zum Thema!
Fazit
Inspiriert wurde dieser Artikel durch unsere persönlichen Erfahrungen auf Bitcoin-Konferenzen, bei denen wir gelegentlich von Kunden mit sehr genauen Informationen zu ihren Beständen und Wallets angesprochen werden. Wir schätzen dieses Vertrauen sehr, doch in der Regel benötigen wir solche Angaben für technische Fragen gar nicht – und wollen sie eigentlich auch gar nicht wissen. Wir hoffen daher, dass dieser Artikel das Bewusstsein für das Thema etwas stärken und allgemein zu besserer OPSEC in der Bitcoin-Community beitragen kann!
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