Mit einer steigenden Anzahl von ein- und ausgehenden Transaktionen über verschiedene Konten hinweg können Bitcoin-Wallets schnell zu einem unübersichtlichen Datenberg heranwachsen, den man kaum noch nachvollziehen kann. Rohe Transaktions-IDs und Bitcoin-Adressen verraten kaum etwas über ihren eigentlichen Kontext – besonders, wenn man sie erst Jahre später betrachtet. Dasselbe gilt wohl für dein normales Bankkonto: Stell dir deinen Kontoauszug ohne jegliche Beschreibungen oder Kontext vor!

Hier kommen Transaktionsnotizen und Accountnamen ins Spiel, mit denen Nutzer Transaktionen und Konten durch lesbaren Text kontextualisieren können. Kurz gesagt: Dinge beschriften ist super!

Aber was, wenn man auf einen neuen Computer wechseln möchte oder die Wallet-Software neu installieren muss? Es wäre ziemlich mühsam, die Notizen ständig neu anlegen zu müssen, nur um sie dann wieder zu verlieren. Seit dem Ritom-Update im Juli 2024 können Nutzer der BitBoxApp deshalb ihre Transaktionsnotizen importieren und exportieren. Was viele nicht wissen: Das gilt nicht nur für die BitBoxApp! Du kannst Notizen deiner Wallet zwischen verschiedener Wallet-Software austauschen – eine Aufgabe, die ansonsten sehr aufwändig wäre.

Werfen wir einen Blick auf den BIP-329-Standard für Wallet-Labels, wie du ihn heute mit der BitBoxApp nutzen kannst und erfahre, warum wir auch andere Wallet-Entwickler ermutigen, diesen Industriestandard in Zukunft zu unterstützen.

BIP-329

In seinem Bitcoin Improvement Proposal „Wallet Labels Export Format“ schlägt Craig Raw, Entwickler der beliebten Sparrow Wallet, vor, wie Wallets ihre Transaktions- und Accountlabels strukturieren sollten, um sie mit anderer Wallet-Software kompatibel zu machen. Mit anderen Worten: Es wird ein Standard eingeführt – und Standards sind oftmals super, um Dinge einfach und organisiert zu halten.

Die Funktionsweise ist dabei relativ simpel: Wenn eine Wallet ihre Labels exportiert, muss die Datei eine ganz bestimmte Struktur aufweisen, die andere Wallets dann wiederum verstehen können. Jeder Eintrag in dieser Datei ist einem Typ zugeordnet, den man in einer Bitcoin-Wallet findet, wie etwa Transaktionen, Adressen, öffentliche Schlüssel und mehr. Diese Einträge enthalten dann einen Verweis auf die tatsächlichen Daten (z.B. die Transaktions-ID) und das zugehörige Label (also z.B. die Transaktionsnotiz). Andere Wallets, die diese Struktur kennen, können die Einträge überfliegen und die Labels in der Wallet entsprechend hinzufügen.

Eine Transaktionsnotiz in der BitBoxApp

Das Tolle an Exporten mit BIP-329 ist, dass die Labels weiterhin lesbar bleiben. Öffnest du die exportierte Datei in einem Texteditor, kannst du den Inhalt problemlos nachvollziehen, da sie einer gängigen Datenstruktur namens JSON folgt, die alle Labels und Wallet-Daten geordnet enthält:

Die gleiche Transaktionsnotiz in der exportierten BIP-329 Datei

Der Standard erlaubt zudem einige zusätzliche Informationen: zum Beispiel, aus welcher Wallet-Software ein Label stammt – diese Angaben sind jedoch optional und werden von der BitBoxApp derzeit nicht verwendet.

Sei dir bei den exportierten Labels bewusst, dass diese nicht nur die Notizen, sondern auch Informationen über die Adressen und öffentlichen Schlüssel deiner Wallet enthalten. Teile sie daher nur mit Personen bzw. Geräten, denen du diese Daten preisgeben möchtest.

Nutzung mit Drittanbieter-Wallets

Standardmäßig kann die BitBoxApp deine Transaktionsnotizen und Kontonamen gemäß dem BIP-329 Standard exportieren. Das bedeutet, dass der Import dieser Datei in anderen BIP-329 kompatiblen Wallets – wie etwa der Sparrow Wallet – problemlos funktionieren sollte. Du kannst auf dieser Webseite prüfen, welche Wallets und Services BIP-329 unterstützen. Manche Wallets verlangen den Dateityp „.jsonl”. In diesem Fall musst du die Datei vor dem Import einfach entsprechend umbenennen.

Umgekehrt kannst du Labels aus anderer Wallet-Software importieren, indem du die Datei in eine einfache Textdatei („.txt“) umbenennst, damit du sie in der BitBoxApp auswählen kannst. Mit dem nächsten BitBox-Release wird die App auch den direkten Import von „.jsonl“-Dateien ermöglichen und so die Interoperabilität weiter verbessern.

Importieren von Labels in der Sparrow Wallet

Sei dir bewusst, dass deine Wallet-Labels nicht in Echtzeit zwischen verschiedener Wallet-Software synchronisiert werden können – was nicht unbedingt schlecht ist, da diese ohnehin nicht miteinander kommunizieren sollen. Wenn du es wirklich auf das nächste Level bringen möchtest, gibt es auch Tools wie Labelbase, die einen zentralen Ort zur Verwaltung all deiner Labels bieten.

Wenn du Hilfe bei der Nutzung der Import- und Export-Funktion in der BitBoxApp benötigst, sieh dir diesen Artikel in unserer Knowledge-Base an.

Sag es weiter

Standards sind toll, aber werden noch besser, wenn sie von vielen genutzt werden. Denken wir an BIP-39, das Wallet-Backups bei fast allen aktuellen Software- und Hardware-Wallets standardisiert und damit die Selbstverwahrung von Bitcoin für alle einfacher und nahtloser macht.

Dasselbe könnte für BIP-329 gelten, vorausgesetzt, mehr Wallets unterstützten den Standard. Wenn deine Lieblings-Software (abgesehen von der BitBoxApp natürlich) BIP-329 noch nicht unterstützt, wende dich einfach an die Entwickler und frage danach! Wallet-Entwickler sind für Anfragen von ihren eigenen Nutzern in der Regel sehr aufgeschlossen.

Zusammenfassung

Als ein Kunde unser Support-Team fragte, wie man Transaktionsnotizen von der Sparrow Wallet in die BitBoxApp übertragen kann, wurde uns klar, dass die meisten unserer Nutzer noch gar nichts vom BIP-329-Standard wissen! Wir hoffen, dieser Artikel liefert nicht nur hilfreiche Informationen zur Nutzung mit der BitBoxApp, sondern macht auch allgemein auf diesen praktischen kleinen Standard aufmerksam. Mit wachsender Verbreitung kann er einen weiteren Aspekt der Selbstverwahrung verbessern und die Nutzererfahrung für alle optimieren.


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